A09 Materielle Deprivation

Armut

Materielle Deprivation (A09)

Der Indikator zur materiellen Deprivation oder materiellen Entbehrung dient der Identifikation individueller Mangelsituationen. Das Konzept geht von einem Katalog von Gütern und Aktivitäten aus, die den durchschnittlichen Lebensstandard kennzeichnen.

Insgesamt Nach Haushaltstyp Nach Erwerbsstatus
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Jahr2008200920102011201220132014201520162017201820192020
Insgesamt (bis 2019)5,5%5,4%4,5%5,3%4,9%5,4%5,0%4,4%3,7%3,4%3,1%2,6%
Insgesamt (ab 2020)5,6%

Quelle: EU-SILC

Hinweis:
Die bislang separat durchgeführte Erhebung "Leben in Europa" (EU-SILC) wurde im Erhebungsjahr 2020 in den Mikrozensus als Unterstichprobe integriert. Durch die methodische Umstellung ist ein Vergleich der Daten des Erhebungsjahres 2020 (Einkommensjahr 2019) mit den Vorjahren nicht möglich (Zeitreihenbruch).

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Jahr2008200920102011201220132014201520162017201820192020
Alleinlebend (bis 2019)10,6%10,3%9,2%11,7%11,0%10,7%10,8%9,7%8,8%7,9%7,5%6,6%
Alleinerziehend (bis 2019)19,5%21,3%13,4%17,2%16,5%14,8%12,4%11,4%9,5%9,9%6,4%6,4%
Paar mit 2 Kindern (bis 2019)2,5%2,9%3,2%2,4%1,5%3,2%2,5%2,4%1,7%1,5%2,3%1,5%
Alleinlebend (ab 2020)9,7%
Alleinerziehend (ab 2020)12,8%
Paar mit 2 Kindern (ab 2020)3,7%

Quelle: EU-SILC


Hinweis:
Die bislang separat durchgeführte Erhebung "Leben in Europa" (EU-SILC) wurde im Erhebungsjahr 2020 in den Mikrozensus als Unterstichprobe integriert. Durch die methodische Umstellung ist ein Vergleich der Daten des Erhebungsjahres 2020 (Einkommensjahr 2019) mit den Vorjahren nicht möglich (Zeitreihenbruch).

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Jahr2008200920102011201220132014201520162017201820192020
Erwerbstätige (bis 2019)3,2%2,9%2,7%2,9%2,5%2,9%2,7%2,2%2,1%2,0%1,8%1,6%
Arbeitslose (bis 2019)26,0%29,5%26,9%29,8%32,7%33,7%30,9%30,1%23,8%24,0%24,4%23,6%
Rentner (bis 2019)2,4%2,5%1,9%2,9%2,9%3,1%3,2%2,5%2,8%2,5%2,4%2,2%
Erwerbstätige (ab 2020)4,2%
Arbeitslose (ab 2020)25,3%
Rentner (ab 2020)4,2%

Quelle: EU-SILC

Hinweis:
Die bislang separat durchgeführte Erhebung "Leben in Europa" (EU-SILC) wurde im Erhebungsjahr 2020 in den Mikrozensus als Unterstichprobe integriert. Durch die methodische Umstellung ist ein Vergleich der Daten des Erhebungsjahres 2020 (Einkommensjahr 2019) mit den Vorjahren nicht möglich (Zeitreihenbruch).

Definition

Die Quote gibt an, inwieweit Personen im Rahmen der Befragung angegeben haben, sich als üblich geltende Güter und Aktivitäten nicht leisten zu können. Personen gelten dann als "materiell depriviert", wenn sie Entbehrungen in mindestens drei der folgenden neun Bereiche berichtet haben:

  1. Finanzielles Problem, die Miete, Hypotheken oder Rechnungen für Versorgungsleistungen rechtzeitig zu bezahlen.
  2. Finanzielles Problem, die Wohnung angemessen heizen zu können.
  3. Problem, unerwartete Ausgaben in einer bestimmten Höhe aus eigenen finanziellen Mitteln bestreiten zu können.
  4. Finanzielles Problem, jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine gleichwertige vegetarische Mahlzeit essen zu können.
  5. Finanzielles Problem, jährlich eine Woche Urlaub außerhalb der eigenen Wohnung zu verbringen.
  6. Fehlen eines Autos im Haushalt
  7. Fehlen einer Waschmaschine im Haushalt
  8. Fehlen eines Farbfernsehgeräts im Haushalt
  9. Fehlen eines Telefons im Haushalt

Das Fehlen der vier letztgenannten Konsumgüter wird nur dann als "Benachteiligung" gewertet, wenn angekreuzt wurde, dass sie aus finanziellen Gründen nicht angeschafft werden können. Werden für mindestens vier der neun Bereiche fehlende Mittel berichtet, spricht man von „erheblicher materieller Entbehrung“.

Hinweise zur Interpretation

Das Konzept der materiellen Deprivation basiert auf einer Reihe von normativen Setzungen und ist deswegen nur beschränkt aussagekräftig. Dazu gehört die Auswahl der Bereiche, in denen eine materielle Entbehrung vorliegen kann und die Festlegung, in wie vielen Bereichen Defizite vorliegen müssen, damit eine Situation der "materiellen Benachteiligung" konstatiert werden kann. Zudem basieren die Aussagen zur materiellen Situation auf der subjektiven Selbsteinschätzung der Befragten. Hierbei können Präferenzeffekte der Befragten eine Rolle spielen. Der Vergleich verschiedener Erhebungen belegt zudem, dass kleine Unterschiede bei der Fragestellung zu stark abweichenden Resultaten führen. Der Indikator wird differenziert nach Geschlecht, Alter, Haushaltstyp und Bildungsgrad dargestellt.

In die Grafiken fließen nicht alle Informationen des Indikators ein.

Quelle:
EU-SILC

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