Am 19. April 2021 erhielten die Mitglieder des Beraterkreises sowie des Gutachtergremiums Einblick in Ergebnisse der Begleitforschung des Sechsten Armuts- und Reichtumsberichtes.
Das Bundeskabinett hat den 6. Armuts- und Reichtumsbericht verabschiedet. Dessen Ergebnisse zeigen, dass der überwiegende Teil der Menschen in stabilen sozialen Lagen lebt.
Zur Gewinnung repräsentativer Daten für die Reichtumsforschung fördert das BMAS ein innovatives Forschungsprojekt des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Soziale Unterschiede spiegeln sich auch in der Wohnsituation wieder, die einen wichtigen Aspekt der materiellen Lebenslage darstellt. Hier wird die Wohnfläche betrachtet.
Im Falle von Arbeitslosigkeit kann ein Haushalt den Lebensunterhalt nicht mehr eigenständig sichern. Dies kann vor allem bei länger dauernder Arbeitslosigkeit gravierende Einschränkungen des Haushalts zur Folge haben.
Die sich verändernde Zusammensetzung der Bevölkerung hinsichtlich Altersaufbau, Erwerbstätigkeit und anderer Merkmale spielt eine Rolle in der Diskussion um Ungleichheit und Armutsrisiken.
Das Bildungsniveau beeinflusst Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ein hohes Niveau geht mit geringerem Risiko des Arbeitsplatzverlustes einher. Für Personen mit niedrigem Bildungsniveau ist es schwieriger, die Berufslaufbahn erfolgreich zu meistern.
Einkommensreichtum bedeutet – zusätzlich zu den materiellen Aspekten – ein hohes Maß an Gestaltungs- und Verwirklichungschancen. Als einkommensreich gilt hier, wer über mehr als das Doppelte bzw. Dreifache des mittleren Einkommens verfügt.
Erwerbstätigkeit ist die wichtigste Einkommensquelle privater Haushalte. Sie erlaubt nicht nur die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts, sondern bietet auch eine Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Freiwilliges Engagement ist ein vitaler Ausdruck einer aktiven Zivilgesellschaft. Dieses Mitwirken an der Gestaltung unserer Gesellschaft erfolgt freiwillig und ohne materielle Interessen.
Bildungsinvestitionen dienen dazu, das Bildungsniveau der Bevölkerung zu halten oder zu verbessern, soziale Unterschiede in Bildungschancen zu verringern und die Zukunftsfähigkeit des Gemeinwesens zu sichern.
Auch wenn Erwerbstätigkeit als wichtigste Einkommensquelle zumeist die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts und gesellschaftliche Teilhabechancen sicherstellt, schützt sie nicht in jedem Fall vor geringem Einkommen.
Die Betreuungsquote zeigt, inwiefern Eltern entlastet werden, damit sie einen Beruf ausüben können. Gleichzeitig wird erwartet, dass Ganztagsbetreuung die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft verringert.
Lange Phasen der Arbeitslosigkeit bedeuten nicht nur Einbußen beim Einkommen und den Konsummöglichkeiten, sondern führen auch zum Verlust sozialer Kontakte und sozialer Akzeptanz.
Die Lebenserwartung steigt infolge gesunkener Kinder- und Säuglingssterblichkeit sowie durch den Aufschub der Sterblichkeit in höhere Lebensalter. Dies hat Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche.
In Krisensituationen sind Freunde und Angehörige wichtige Helfer. Personen mit wenigen sozialen Kontakten erfahren weniger Unterstützung und sind insofern gefährdeter.
Der Indikator zur materiellen Deprivation oder materiellen Entbehrung misst, inwieweit sich Personen als üblich geltende Güter und Aktivitäten nicht leisten können.
Durch die Mindestsicherungsquote wird deutlich, wie groß der Anteil der Personen ist, die einen zugesicherten Mindeststandard nur durch die Unterstützung der sozialen Sicherungssysteme erreichen können.
Personen ohne Berufsausbildung sind größeren Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Arbeitsplatz – und somit einem höheren Risiko der Arbeitslosigkeit – ausgesetzt als solche mit Berufsausbildung.
Eine Grundvoraussetzung funktionierender Demokratien ist die politische Partizipation ihrer Bürger. Ein Indikator für die Teilnahme am politischen Geschehen ist das unmittelbare Interesse an politischen Entscheidungen und Entwicklungen.
Dieser Indikator vermittelt einen Eindruck, wie viele Personen ein sehr hohes zu versteuerndes Einkommen erzielen und welchen Beitrag sie zum Steueraufkommen leisten.
Vermögen kann als monetäre Absicherung des Lebensstandards in den Wechselfällen des Lebens oder im Alter verstanden werden, ein hohes Vermögen kann noch darüber hinaus weite Gestaltungsspielräume eröffnen.
Überschuldung liegt vor, wenn Zahlungsverpflichtungen dauerhaft nicht erfüllt werden können. Verursacht durch den ökonomischen Druck leiden Betroffene zusätzlich häufig unter sozialen oder psychischen Belastungen.
Beim Vermögen handelt es sich um Güter, die von einer Generation an die nächste weitergereicht werden können. Diese Übertragungen haben Einfluss auf die Vermögensverteilung.
Ein individuelles Vermögen steht für finanzielle Unabhängigkeit und materielle Absicherung. Seine Streuung über die Bevölkerung wird oft im Zusammenhang mit Verteilungsgerechtigkeit diskutiert.
Haushalte, die Wohngeld, Kinderzuschlag und BAföG erhalten, verfügen oft über ein Einkommen, das nur wenig über dem der Bezieher von Mindestsicherungsleistungen liegt. Diese vorgelagerten Leistungen sollen vor Hilfebedürftigkeit schützen.
Die Teilnahme an Wahlen ist die grundlegendste Form der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen.
Die Armutsrisikoquote in einer hypothetischen Situation ohne Sozialtransfers und die Reduktion des Armutsrisikos durch Sozialtransfers machen den Beitrag der Sozialtransfers bei der Reduktion von Einkommensarmut deutlich.
Privates Wohneigentum hat einen hohen Stellenwert für die Vermögensbildung und Altersvorsorge. Zudem stärkt es die regionale Verbundenheit und trägt zu einer guten und qualitätsvollen Wohnungsversorgung bei.
Je geringer das Einkommen, desto höher ist oft der Anteil, der für die Wohnkosten aufgewendet wird. Besonders bei einkommensschwachen Haushalten kann die Wohnkostenbelastung zu starken Einschränkungen führen.