Seinem Auftrag gemäß enthält jeder ARB differenzierte Analysen zur Entwicklung der Einkommen und Vermögen der privaten Haushalte in Deutschland. Einen wichtigen Stellenwert nimmt dabei die Einkommens- und Vermögensverteilung ein. Aus dieser wird u.a. jeweils der Anteil der Personen berechnet, die sich am oberen oder unteren Ende der Verteilung befinden und somit als armutsgefährdet oder relativ reich anzusehen sind. Daneben wird auch die soziale Mobilität untersucht, die beschreibt, wie durchlässig die Gesellschaft für Auf- und Abstiege in der Einkommens- und Vermögensverteilung ist.
Wie es dem Standard der Forschung zur Thematik entspricht, wird die Betrachtung der materiellen Situation durch eine Analyse weiterer Lebenslagen ergänzt, die die Teilhabe von Menschen bestimmen: Ihre Gesundheit, die Wohnsituation, die Bildungsteilnahme, aber auch kulturelle, politische und soziale Aktivitäten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Gruppen wie alleinerziehenden Eltern, Menschen mit Behinderungen oder Wohnungslosen.
Thematisch wird der 6. ARB unter anderem einen Akzent darauf setzen, materielle Lagen auch im Hinblick auf den Grad der Verfestigung zu untersuchen. Analysen, die soziale Lagen in ihrer Vielschichtigkeit erfassen, sind eine wichtige Voraussetzung für die Bewertung der tatsächlichen gesellschaftlichen Teilhabe. In diesem Sinne beabsichtigt das BMAS auch, die Untersuchungen zu subjektiven Wahrnehmungen weiterzuentwickeln. Zudem soll die (regionale) Bedeutung von Infrastruktur und Leistungen der Daseinsvorsorge für das materielle Wohlergehen und die soziale Teilhabe von Menschen in Deutschland besser sichtbar gemacht werden. Zudem hält es das BMAS für erforderlich, das Thema Wohnen im Kontext der Armuts- und Reichtumsberichterstattung stärker in den Blick zu nehmen. Die Bezahlbarkeit des Wohnens steht dabei im Mittelpunkt, aber auch zum Thema Wohnungslosigkeit soll der 6. ARB mehr gesicherte Erkenntnisse enthalten.