Diesem Bereich sind Indikatoren zugeordnet, die verschiedene Aspekte des Wohlstandsniveaus in Deutschland beschreiben oder Hintergrundinformationen für differenziertere Analysen zu den Themen Armut und Reichtum in Deutschland liefern. Das Indikatorenset des Armuts- und Reichtumsberichts stellt derzeit 20 solcher Indikatoren vor. Dazu gehören etwa die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, schulische und berufliche Bildung oder auch Informationen zur Verteilung von Einkommen und Vermögen in der gesamten Bevölkerung.
Gesellschaftsindikatoren
Einkommensverteilung (G01)
Die Einkommensverteilung zeigt, wie sich das Einkommen der Gesellschaft auf einzelne Personen bzw. Haushalte verteilt.
Vermögensverteilung (G02)
Ein individuelles Vermögen steht für finanzielle Unabhängigkeit und materielle Absicherung. Seine Streuung über die Bevölkerung wird oft im Zusammenhang mit Verteilungsgerechtigkeit diskutiert.
Bevölkerungsstruktur (G03)
Die sich verändernde Zusammensetzung der Bevölkerung hinsichtlich Altersaufbau, Erwerbstätigkeit und anderer Merkmale spielt eine Rolle in der Diskussion um Ungleichheit und Armutsrisiken.
Lebenserwartung (G04)
Die Lebenserwartung steigt infolge gesunkener Kinder- und Säuglingssterblichkeit sowie durch den Aufschub der Sterblichkeit in höhere Lebensalter. Dies hat Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche.
Subjektiver Gesundheitszustand (G05)
Der selbst wahrgenommene Gesundheitszustand entscheidet über die individuelle aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Behinderung (G06)
Behinderungen wirken sich nachteilig auf die Teilhabechancen der Betroffenen aus. Diese sind deshalb besonderen Exklusionsrisiken ausgesetzt.
Kinderbetreuung (G07)
Die Betreuungsquote zeigt, inwiefern Eltern entlastet werden, damit sie einen Beruf ausüben können. Gleichzeitig wird erwartet, dass Ganztagsbetreuung die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft verringert.
Investitionen in Bildung (G08)
Bildungsinvestitionen dienen dazu, das Bildungsniveau der Bevölkerung zu halten oder zu verbessern, soziale Unterschiede in Bildungschancen zu verringern und die Zukunftsfähigkeit des Gemeinwesens zu sichern.
Bildungsniveau (G09)
Das Bildungsniveau beeinflusst Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ein hohes Niveau geht mit geringerem Risiko des Arbeitsplatzverlustes einher. Für Personen mit niedrigem Bildungsniveau ist es schwieriger, die Berufslaufbahn erfolgreich zu meistern.
Erwerbstätigkeit (G10)
Erwerbstätigkeit ist die wichtigste Einkommensquelle privater Haushalte. Sie erlaubt nicht nur die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts, sondern bietet auch eine Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Arbeitslosigkeit (G11)
Im Falle von Arbeitslosigkeit kann ein Haushalt den Lebensunterhalt nicht mehr eigenständig sichern. Dies kann vor allem bei länger dauernder Arbeitslosigkeit gravierende Einschränkungen des Haushalts zur Folge haben.
Wohneigentum der privaten Haushalte (G12)
Privates Wohneigentum hat einen hohen Stellenwert für die Vermögensbildung und Altersvorsorge. Zudem stärkt es die regionale Verbundenheit und trägt zu einer guten und qualitätsvollen Wohnungsversorgung bei.
Wohnkostenbelastung (G13)
Je geringer das Einkommen, desto höher ist oft der Anteil, der für die Wohnkosten aufgewendet wird. Besonders bei einkommensschwachen Haushalten kann die Wohnkostenbelastung zu starken Einschränkungen führen.
Äquivalenzgewichtete Wohnfläche (G14)
Soziale Unterschiede spiegeln sich auch in der Wohnsituation wieder, die einen wichtigen Aspekt der materiellen Lebenslage darstellt. Hier wird die Wohnfläche betrachtet.
Mangelhafter Gebäudezustand (G15)
Der Gebäudezustand spielt eine wichtige Rolle für die Wohnqualität und Lebenszufriedenheit.
Beeinträchtigung durch Lärm, Luftverschmutzung (G16)
Die Wahl des Wohnortes wird auch durch die materiellen Ressourcen bestimmt. Umweltbelastungen und ein Mangel an Grünzonen sind ungleich verteilt.
Politisches Interesse (G17)
Eine Grundvoraussetzung funktionierender Demokratien ist die politische Partizipation ihrer Bürger. Ein Indikator für die Teilnahme am politischen Geschehen ist das unmittelbare Interesse an politischen Entscheidungen und Entwicklungen.
Freiwillig Engagierte (G18)
Freiwilliges Engagement ist ein vitaler Ausdruck einer aktiven Zivilgesellschaft. Dieses Mitwirken an der Gestaltung unserer Gesellschaft erfolgt freiwillig und ohne materielle Interessen.
Mangelnder sozialer Kontakt (G19)
In Krisensituationen sind Freunde und Angehörige wichtige Helfer. Personen mit wenigen sozialen Kontakten erfahren weniger Unterstützung und sind insofern gefährdeter.
Wahlbeteiligung (G20)
Die Teilnahme an Wahlen ist die grundlegendste Form der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen.
Hier stehen Ihnen Informationen des Armuts- und Reichtumsbericht als Open Data zur Verfügung.