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A08 Wohnungslosigkeit

Armut

Wohnungslosigkeit (A08)

Wohnungslosigkeit ist ein eindeutiges Merkmal einer existenziellen Bedrohung. Sie ist oft Folge einer massiven persönlichen und familialen Krise und geht mit finanziellen, gesundheitlichen und anderen Belastungen einher.

Darstellung gesamt Struktur nach Art der Wohnungs­losigkeit Struktur nach Geschlecht und Nationalität Struktur nach Alter Struktur nach Haushaltstyp
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Jahr201720182019202020212022
BAG-W457542451306
GISS337
WoBerichtsG263

Quellen: Regelmäßige Schätzung der BAG Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG-W); Einmalige Schätzung der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. (GISS); Regelmäßige Erhebung auf Basis des Wohnungs­losen­bericht­erstat­tungs­ge­setzes (WoBerichtsG).

Stichtag BAG-W: 30.06; GISS: 31.05; WoBerichtsG: 31.01. (untergebrachte wohnungslose Personen; Destatis) bzw. 31.01. bis 06.02. (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen; GISS/Kantar). 

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PersonengruppeAnteil

wohnungslose Personen ohne Unterkunft

15
verdeckt wohnungslose Personen21%
untergebracht wohnungslose Personen68%

Quelle: Destatis (untergebrachte wohnungslose Personen), GISS/Kantar (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen)

Der Stichtag der Daten auf Basis des WoBerichtsG ist der 31.01. (untergebrachte wohnungslose Personen) bzw. die Woche 31.01. bis 06.02. (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen). Die Angaben setzen sich aus verschiedenen Datenquellen zusammen. Doppelzählungen (rund 8.800) wurden bei der Ermittlung der Gesamtzahl berücksichtigt.

Die Summe der Prozentangaben der drei Formen von Wohnungslosigkeit nach WoBerichtsG ist größer 100%. Grund sind 8.800 Doppelzählungen (Personen, die in der Erhebungswoche vom 31.1. bis 6.02. verdeckt oder unterkunftslos wohnungslos waren, am 31.01. aber untergebracht wohnungslos). Diese Fälle wurden bei der Berechnung der Gesamtzahl abgezogen, nicht aber bei der Ermittlung der Anteilswerte der einzelnen Gruppen von wohnungslosen Personen.

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PersonengruppeAnteil
weiblich35
männlich63
Ausländer*innen52
Deutsche43

Quelle: Destatis (untergebrachte wohnungslose Personen), GISS/Kantar (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen)

Der Stichtag der Daten auf Basis des WoBerichtsG ist der 31.01. (untergebrachte wohnungslose Personen) bzw. die Woche 31.01. bis 06.02. (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen). Die Angaben setzen sich aus verschiedenen Datenquellen zusammen. Doppelzählungen (rd. 8.800) wurden bei der Ermittlung der Gesamtzahl berücksichtigt.
Nationalität: Deutsche inklusive Personen mit deutscher und einer weiteren Staatsangehörigkeit; Differenz der Summe aus Deutschen und Ausländer*innen zu 100 %: Fälle unbekannter Nationalität, Staatenlosigkeit oder fehlender Angabe.

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PersonengruppeAnteil
Minderjährige20
Alter von 18 bis unter 25 Jahre13
Alter von 25 bis unter 40 Jahre29
Alter von 40 bis unter 65 Jahre33
Alter von 65 Jahren und älter4

Quelle: Destatis (untergebrachte wohnungslose Personen), GISS/Kantar (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen)

Der Stichtag der Daten auf Basis des WoBerichtsG ist der 31.01. (untergebrachte wohnungslose Personen) bzw. die Woche 31.01. bis 06.02. (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen).Die Angaben setzen sich aus verschiedenen Datenquellen zusammen. Doppelzählungen (rund 8.800) wurden bei der Ermittlung der Gesamtzahl berücksichtigt.
Für 6.600 Fälle (verdeckt und unterkunftslos wohnungslose Minderjährige) liegen keine weiteren Informationen zu Nationalität, Geschlecht und Haushaltsstatus vor. Die ausgewiesenen Prozentwerte sind als Näherungen zu interpretieren.

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PersonengruppeAnteil
Alleinstehende50 %
Personen in Alleinerziehendenhaushalten9 %
Personen in Paarhaushalten ohne Kind5 %
Personen in Paarhaushalten mit Kind(ern)23 %
Personen in sonstigen Mehrpersonenhaushalten9 %

Quelle: Destatis (untergebrachte wohnungslose Personen), GISS/Kantar (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen)

Der Stichtag der Daten auf Basis des WoBerichtsG ist der 31.01. (untergebrachte wohnungslose Personen) bzw. die Woche 31.01. bis 06.02. (verdeckt und unterkunftslose wohnungslose Personen). Die Angaben setzen sich aus verschiedenen Datenquellen zusammen. Doppelzählungen (rd. 8.800) wurden bei der Ermittlung der Gesamtzahl berücksichtigt.
Haushaltstyp: Differenz der Summe der Haushaltstypen zu 100 %: Statistisches Bundesamt, GISS / Kantar und BAG W

Definition

Unter Wohnungslosigkeit werden in der Öffentlichkeit unterschiedliche Sachverhalte verstanden. Gemäß dem Wohnungslosenberichterstattungsgesetz (WoBerichtsG) besteht Wohnungslosigkeit, wenn

  • die Nutzung einer Wohnung durch eine Person oder eine Mehrheit von Personen desselben Haushalts weder durch einen Mietvertrag oder einen Pachtvertrag noch durch ein dingliches Recht abgesichert ist oder
  • eine Wohnung einer Person oder einer Mehrheit von Personen desselben Haushalts aus sonstigen Gründen nicht zur Verfügung steht.

Wohnungslos ist demnach insbesondere, wer

  • ohne eigenen Mietvertrag in Wohnraum eingewiesen wird oder in Notunterkünften untergebracht ist (untergebracht wohnungslos),
  • als geflüchtete Person mit anerkanntem Aufenthaltsstatus in Asylbewerberunterkünften lebt, weil keine reguläre Wohnung zur Verfügung steht,
  • bei Verwandten, Freunden und Bekannten vorübergehend unterkommt (verdeckt wohnungslos),
  • ohne jegliche Unterkunft ist bzw. "auf der Straße" lebt (wohnungslos ohne Unterkunft).

Nicht als wohnungslos gelten Personen in Gewaltschutzeinrichtungen, Haftanstalten und Einrichtungen des Gesundheitswesens, wenn sie sich in diesen Einrichtungen nur noch aufhalten, weil ihnen keine reguläre Wohnung zur Verfügung steht (für nähere Informationen vgl. Wohnungslosenbericht 2022 des BMAS).

Hinweise zur Interpretation

In der Vergangenheit existierte keine Bundesstatistik zur Zahl der wohnungslosen Menschen, weshalb der Indikator für zurückliegende Jahre Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG-W) ausweist.

Am 1. April 2020 ist das Gesetz zur Einführung einer Wohnungs­losen­bericht­er­stat­tung sowie einer Statistik untergebrachter wohnungsloser Personen in Kraft getreten. Die Daten liegen erstmals für 2022 vor und erlauben Analysen für die Gruppe der untergebrachten, verdeckt und unterkunftslos wohnungslosen Personen.

Demgegenüber basiert die Schätzung der BAG-W auf Daten des Landes Nordrhein-Westfalen sowie eigenen Annahmen der BAG-W. Ihr liegt zudem eine weiter gefasste Abgrenzung von Wohnungslosigkeit zugrunde. Differenzierte Informationen zu soziodemografischen Daten existieren für die Schätzung der BAG-W nicht.

Der jährlichen Schätzung der BAG-W wird im Jahr 2018 eine einmalige Schätzung der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e. V. (GISS) gegenübergestellt. Der Schätzung der GISS liegen Befragungsergebnisse aus 67 Kommunen verschiedener Gebietsgrößenklassen aus allen Bundesländern zugrunde. Einbezogen wurden erstens Angaben der örtlichen Verantwortlichen zu ordnungsrechtlich untergebrachten Wohnungslosen, zweitens zu Wohnungslosen, die Hilfen nach § 67 ff. SGB XII erhalten (etwa Beratungen) und drittens zu Geflüchteten mit Schutzstatus, die noch keine eigene Wohnung beziehen konnten.

Damit ist der einbezogene Personenkreis vergleichbar mit dem der BAG-W. Ein Grund für das abweichende Ergebnis ist die unterschiedliche Methodik bei der Ermittlung der Zahl der wohnungslosen Geflüchteten. Dabei geht die BAG-W aufgrund der Auswertung von Presseberichten davon aus, dass 60 Prozent der Geflüchteten, die in den drei Jahren vor dem jeweiligen Stichtag anerkannt wurden, als wohnungslos anzusehen sind. Die GISS hingegen verwendet empirisch fundierte Befragungsergebnisse für ihre Hochrechnung.

Der Indikator wird differenziert nach Art der Wohnungslosigkeit, Geschlecht, Nationalität, Alter und Haushaltstyp dargestellt.

Quelle:
Statistisches Bundesamt, GISS/ Kantar und BAG W

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